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1. Geschichte des preußischen Vaterlandes - S. 646

1888 - Berlin : Hertz
646 Neue Waffenstillstands-Verhandlungen. feit, die Hingebung im Ertragen von Beschwerden vielerlei Art. Das kennzeichnet den guten Soldaten. Vorbereitet wurde der heutige große und denkwürdige Erfolg durch die Schlachten, die wir schlugen, ehe wir Metz einschlössen, und — erinnern wir uns dessen in Dankbarkeit — durch den König selbst, durch die mit Ihm darnach abmarschirten Corps, und durch alle diejenigen theuren Kameraden, die den Tod auf dem Schlachtfelde starben, oder ihn sich durch hier geholte Leiden zuzogen. Dies ermöglichte erst das große Werk, das Ihr heute mit Gott vollendet sahet, nämlich, daß Frankreichs Macht gebrochen ist!" Neue Waffenstillstands-Verhandlungen. Die Nachricht von der Katastrophe bei Metz erschütterte in ganz Frankreich die Gemüther um so mehr, als die Regierung, um die Nation zur Fortsetzung des Kampfes anzufeuern, die Lage Bazaines bis zum letzten Tage in den günstigsten Farben geschildert hatte. Einen Augenblick konnte es scheinen, als sollte nach dieser neuen großen Entscheidung die Erkenntniß von der Hoffnungslosigkeit ferneren Widerstandes den Sieg über die blinde Leidenschaft davon tragen. Der alte Thiers erschien am 30. Oktober im Hauptquartier zu Versailles, um abermals eine Verständigung zu versuchen. Derselbe hatte inzwischen auf seiner Rundreise an die großen Höfe Europa's die Erfahrung gemacht, daß Frankreich auf eine Hülfe von außen weniger als je zu hoffen habe. Während des Monats August hatte es an diplomatischen Bemühungen nicht gefehlt, um eine gemeinsame Einwirkung aller neutralen Mächte Behufs Wiederherstellung des Friedens herbeizuführen. Namentlich hatte der österreichische Minister Graf Beust eine solche gemeinschaftliche Haltung der Mächte zu sichern versucht. Auch noch gegen Ende September erneuerte er diese Bestrebungen auf eine Vereinigung der neutralen Mächte, um „die Forderungen des Siegers zu mäßigen und die Empfindlichkeit des Besiegten zu besänftigen." Er vermochte jedoch England und Rußland nicht für eine solche Politik der Einmischung zu gewinnen. Die französische Regierung richtete ihrerseits nach dem Scheitern der Verhandlungen I. Fa vre's in Ferneres einen Hülferuf an alle neutralen Mächte. Dieselben sollten jetzt zu Preußen „in einem Tone sprechen, der nicht mißverstanden werden könnte, und sie sollten Maßregeln ergreifen, welche die Sicherheit gewährten, daß man ihnen Gehör schenke." In solchem Sinne sollte auch der alte Thiers die verschiedenen Großmächte zu einem wohlwollenden Eingreifen zu Gunsten Frankreichs zu bestimmen suchen. Thiers mußte sich jedoch schon in London überzeugen, daß man dort zu einer wirksamen that» sächlichen Unterstützung Frankreichs durchaus nicht geneigt war. Die englische Regierung gab vielmehr ihre Ansicht dahin zu erkennen, daß „unter den obwaltenden Kriegsumständen das zähe Festhalten Herrn Favre's an den Bedingungen, „„keinen Zoll breit Landes und keinen Stein einer Festung"" abzutreten, ein großes Hinderniß für den Frieden sei." Bei dem Grafen Beust in Wien fand Thiers zwar eine größere Bereitwilligkeit, jedoch nur unter der Voraussetzung, daß zunächst die russische Regiermrtz bereit sei, Schritte bei Preußen zu thun; dann würde

2. Erzählungen für den ersten Geschichtsunterricht - S. 80

1907 - Leipzig : Freytag
80 Derdnische Krieg 1864. Im Jahre 1861, nach dem Tode seines Bruders, bestieg Prinz Wilhelm den preuischen Knigsthron. Bald daraus, im Jahre 1864, brach der dnische Krieg aus. Die Dnen wollten Abb. 50. Kaiser Wilhelm I. nmlich das deutsche Herzogtum Schleswig dnisch machen. Deshalb erklrten Preußen und sterreich gemeinschaftlich an Dnemark den Krieg. In vielen heftigen Kmpfen wurden die Dnen zurckgeschlagen. Am be-rhmtesten ist die Erstrmung der Dppeler Schanzen am 18. April 1864.

3. Erzählungen für den ersten Geschichtsunterricht - S. 104

1907 - Leipzig : Freytag
104 Der dnische Krieg 1864. Im Jahre 1861, nach dem Tode seines Bruders, bestieg Prinz Wilhelm den preuischen Knigsthron. Bald darauf, im Jahre 1864, brach der dnische Krieg aus. Die Dnen wollten Abb. 58. Kaiser Wilhelm I. nmlich das deutsche Herzogtum Schleswig dnisch machen. Deshalb erklrten Preußen und sterreich gemeinschaftlich an Dnemark den Krieg. In vielen heftigen Kmpfen wurden die Dnen zurckgeschlagen. Am be-rhmtesten ist die Erstrmung der Dppeler Schanzen am 18. April 1864.

4. Überblick über die Brandenburg.-Preuß. Geschichte bis zum Regierungsantritte des Großen Kurfürsten, Allgemeine Geschichte von 1648 bis zur Gegenwart - S. 34

1907 - Leipzig : Hirt
34 A. Die zweite Hlfte des 17. Jahrhunderts. Not der Armen. Da griff ein neuer Feind die heldenmtigen Wiener an. Ansteckende Krankheiten tteten mehr als die Waffen der Feinde. In der Stunde der hchsten Not erschien der Polenknig Johann Sobieski mit einem Entsatzheere. Ein furchtbarer Kampf entspann sich. Die Trken flohen. Unermeliche Beute fiel in die Hnde der Sieger. Es war ein groer Tag im Leben der europischen Völker, ein Sieg so groß wie der Sieg des Aetius der Attila, Karl Martells der die Araber, Ottos des Groen der die Ungarn. Das christliche Europa jauchzte auf vor Freude der diesen Erfolg. Nur Ludwig Xiv. von Frankreich grollte. Sein Plan war vereitelt. Er hatte im geheimen die Trken gegen Wien gehetzt in der Hoffnung, sie wrden siegen, und das von den Trken zertretene Deutschland wrde ihn dann als Retter in der Not anrufen und ihm die Kaiserkrone anbieten. Prinz Eugen. Unter den Fremden von edlem Namen, die herbei-geeilt waren, ihren Arm der Sache des Kaisers und der Christenheit gegen die Trken zu leihen, befand sich auch ein neunzehnjhriger Jngling, klein und unansehnlich von Gestalt. Seine braune Hautfarbe erinnerte an italienische Abkunft, das lebhafte, feurige Auge lie auf tiefes geistiges Leben schlieen. Es war Prinz Eugen von Savoyen, bestimmt, spter als einer der grten Feldherren und edelsten Männer in der Geschichte zu glnzen, dem trkischen Reiche sowie Ludwig Xiv. die schwersten Schlge beizubringen und sterreich zu einer Gromacht zu erheben. Geboren zu Paris als Sohn des Grafen von Soissons und der Italienerin Olympia Mancini, hatte Eugen schon in frher Jugend Neigung zum Soldatenstande gezeigt. Ludwig Xiv. aber schlug ihm die Bitte um Aufnahme in das Heer wegen seiner unansehnlichen Gestalt ab. Eugen verlie Frankreich und ging zum Kaiser nach Wien. Dort fand er die huldvollste Aufnahme. Er wurde der leitende Geist der folgenden Kmpfe der sterreicher gegen die Trken. Als das Jahrhundert zur Neige ging, hatten seine Siege bei Belgrad und bei Zenta an der Thei den sterreichischen Staat um ein Drittel seines Besitzstandes ver-mehrt. Siebenbrgen, einen Teil Slawoniens, Ungarn mit Ausnahme des Temesvarer Banats verlor die Trkei an sterreich, und vielleicht htte der siegreiche Feldherr die Trken aus Europa vertrieben, wenn nicht der eiferschtige Ludwig Xiv. durch seine Raubkriege den Kaiser gezwungen htte, seine Truppen auf zwei Kriegsschaupltze zu verteilen. Das neue Jahrhundert brachte dem ruhmreichen Feldherrn neue Lorbeeren im Kampfe gegen Frankreich. *) (Karte 10.) 2. Brandenburg. Der Groe Kurfürst Friedrich Wilhelm. Whrend dieser Wirrnisse im Reiche regierte in Brandenburg Kur-frst Friedrich Wilhelm, den die Zeitgenossen bereits durch den Namen *) Vgl. das Volkslied: Prinz Eugen, der edle Ritter.

5. Geschichte des brandenburgisch-preußischen Staates und der Neuzeit seit dem Westfälischen Frieden - S. 168

1906 - Münster in Westf. : Schöningh
168 au der Schweiz zu vertreiben, wurde aber bei Zrich zurckgedrngt und mute seineu Rckmarsch nochmals der die Alpen nehmen um iu das obere Rhemtal zu gelangen. Von hier kehrte er mit dem berreste seines Heeres nach Rußland zurck, weil der russische Kaiser Paul von dem Bndnisse zurckgetreten war. Als Napoleon nach seiner Rckkehr aus gypten auf dem Kriegsschaupltze erschien, nahm der Krieg fr Frankreich einen glcklichen Ausgang. In fnf Tagen zog er mit einem Heere der den Groen St. Bernhard und besiegte die fterreicher nach'einem heftigen Kampfe bei Marengo, sdstlich von Alesfandria. In demselben Jahre (1800) Mug der franzsische General Morean die sterreicher bei Hohenlinden in der Nhe von Mnchen, rckte in sterreich ein und bedrohte Wien. Da Rußland ans dem Bunde ausgeschiedeil war und England ferne Macht nur zur See entfaltete, sah sich Franz Ii. gezwungen, Fnedeit zu schlieen, der im Jahre 1801 zu Lueville (sdstlich vou Nancy) zustande kam. Das linke Rheinufer wurde an Frank-reich abgetreten. - Mit Rußland, der Trkei und Neapel kam ein Ausgleich zustande, Frankreich und Euglaud schloffen zu Amiens Frieden, demzufolge Frankreich die westindischen Inseln zurck-erhielt. <) Der Reichsdeputatioushauptfchlu von 1803. Auf dem Frieden zu Lneville war bestimmt worden, da diejenigen deutschen Fürsten, die Gebietsteile auf der linken Rheinseite an Frankreich ver-loren htten, durch Besitzungen auf der rechten Rheinseite entschdigt werden sollten. Die zu diesem Zwecke nach Regensburg einberufene Reichsdeputation fetzte durch den Reichsdeputationshauptschlu vom Jahre 1803 fest, da smtliche geistliche Herrschaften fkn-larisiert, d. h. eingezogen, und da alle Reichsstdte bis anf sechs m ediatisiert, d. h. grereu Staaten einverleibt wrden. 112 Staaten verloren aus diese Weise ihre Selbstndigkeit, die Bischfe und Reichsbte hrten auf, Landesfrsten zu fein; sie wurden Staatsnuter-taueu, behielten aber einen ihrer frheren (Stellung entsprechenden hohen Rang. Mit der Einziehung der geistlichen Gter bernahmen die welt-ltchen Fürsten die Verpflichtung, fr den Unterhalt der Kirchen und Schulen zu sorgeu. d) Die Konsularregierung Napoleons. Als Erster Konsul war Napoleon bestrebt, die inneren Parteien miteinander zu vershueu, iudem er die hanptschlid)sten Ideen der Revolution mit den alten ber-lieseruugeu zu vereinigen, zugleich aber auch das Volk fr die Monarchie

6. Geschichte des brandenburgisch-preußischen Staates und der Neuzeit seit dem Westfälischen Frieden - S. 98

1906 - Münster in Westf. : Schöningh
Nationalgefhl wurde wieder geweckt, Goethe war fritzisch" gesinnt,. Lesfing schuf sein von warmer Vaterlandsliebe durchhauchtes Drama Minna ' von Barnhelm". Ost erreich verlor seine Stelle als Vormacht in Deutschland, wodurch der Dualismus beider Mchte (sterreichs und Preuens) an Schrfe zunahm. Frankreich erlitt eine starke Einbue an politischem Ansehen. Engl and befestigte feine Vorherrschaft zur See.x) Iii. Ariedrichs des Groen Generate. 1. Ter General von Schwerin. Kurt Christoph von Schwerin erhielt in feiner Jugend eine tchtige Ausbildung, da er von seinen Eltern zum Studium der Wissenschaften bestimmt war. Aber in dem Jnglinge steckte ein Soldat. Er verlie deshalb feine Bcher und trat in das mecklenburgische Heer ein. Nach der Besitzergreifung Vorpommerns durch Preußen wurde er preuischer Soldat und gelangte als tchtiger Offizier bald zu hohen militrischen Stellen. Unter Friedrich Ii. zum Feldmarschall ernannt, gelang es ihm, die Schlacht bei Mollwitz zu retten. Am zweiten Schleichen Kriege beteiligte sich Schwerin nur kurze Zeit; wegen unverdienter Krnkungen nahm er seinen Abschied, v Beim Ausbruche des dritten Schleichen Krieges trat er auf persnlichen Wunsch seines Knigs wieder als Oberfeldherr an die Spitze einer Heeres-abteilnng. Mit 15000 Mann fllte er durch Schlesien in Bhmen eindringen. Als er aber seine Armee zu einem erfolgreichen Angriffe gegen die Truppen-macht der sterreicher fr zu schwach hielt und um weitere 10 000 Mann bat, sagte der König: Es ist schon gesorgt, die fehlenden 10 000 Mann seid ihr selber, Herr Feldmarschall." In der Schlacht bei Prag rettete der mutige Held die Ehre der preuischen Fahnen. Das Fuvolk hatte unter dem vernichtenden Feuer der feindlichen Geschtze arg zu leiden und begann zu weichen. Die Schlacht war verloren, wenn nicht ein khner Angriff eine glckliche Entscheidung herbei-fhrte. Kurz entschlossen sprang der 73 jhrige Held vom Pferde, ergriff eine Fahne, und mit den Worten: Mir nach, Kinder, das Schlachtfeld mu unser fein!" fhrte er die braven Soldaten von neuem den Feuerschlnden der sterreicher entgegen. Die Schlacht war gewonnen, aber der heldenmtige Feldmarschall lag, von mehreren Kugeln durchbohrt, entseelt auf der Walstatt. Sein Tod war fr den König ein herberer Verlust, als die Vernichtung eines ganzen Heeres. Der Mensch mu mit einem Auge zur Erde, mit dem andern zum Himmel hinsehen, sonst gelingt keine Arbeit, und das Herz wird schmutzig und unfltig," war der Leitspruch des groen Helden. 2. Ter General von Ziethen. Joachim Hans von Ziethen stammte aus der Grafschaft Ruppin, wo sein Vater von dem Ertrage seiner Lndereien lebte. Im elterlichen Hause wuchs er schlicht und einfach auf und geno weder eine gengende Erziehung, noch einen eigentlichen Unterricht. In seinem ') Znrbonfen, Repetitionsfragen.

7. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 220

1918 - Leipzig : Voigtländer
— 220 — Heer, auch eine Kriegsflotte, und begattn bald, an weitere Vergrößerungen zu denken, und zwar in Rfrifca. Hm bequemsten gelegen wäre ihm das nahe Tunis gewesen, das schon halb von Italienern besiedelt war - dort kamen ihm aber die Franzosen zuvor (1881). 3« Erbitterung hierüber trat Italien (1882) dem Bunde zwischen Deutschland und Österreich-Ungarn (s. 2) bei, hielt sich auch, wenngleich mit Schwankungen, zu diesem Dreibünde bis zu dem Abfall während des Weltkrieges (1915).—Nach Vereitelung der tunesischen Hoffnungen legte Italien seine Hand auf M a \ f a u a am Boten Meer und von dort aus auf einen Teil von Rbessynien. Über das italienische Heer würd? von dem abessqnischen König geschlagen (1896). Immerhin gelang den Italienern ein glimpflicher Friede, der ihnen den größten Teil der „Erythräischen Kolonie (erqthräifch ---- rot, vom Roten Meer) rettete. — Besser, hofften sie, sollte es ihnen gegen die Türkei gelingen-nachdem sie sich mit Frankreich über die Teilung des noch nicht französischen Restes der nordafrikanischen Küste dahin verständigt hatten, daß Frankreich Marokko, Italien das der Türkei gehörende Tripoh5 zufallen sollte, verlangte Italien (1911) ganz plötzlich, mit 24 ständiger Bedenkzeit, von der Türkei die Herrschaft über Tripolitanten und das fand bis zur ägyptischen Grenze, die Lyrenaika. Ris die Türkei diese Zumutung ablehnte, erklärte Italien ihr den Krieg. Da die Türkei nur eine ganz schwache Flotte hatte, so konnten die Italiener in Tripolis ein großes Heer landen. Das kam aber nicht über die Küste hinaus denn in diesem wüstenlande wehrte sich die türkische Besatzung nebst muselmanischen (Eingeborenen aufs mutigste. (Erst nach Rusbruch des Balkankrieges ([. 4.) verzichtete die Türkei in ihrer Hot auf die afrikanischen Provinzen, die sie nicht verteidigen konnte. verdächtig und mit der Treue gegen das verbündete Österreich-Ungarn nicht verembarlich war es, daß die italienische Regierung schon M den siebziger Jahren eine Bewegung in ihrem Lande duldete, die durch feindselige Umtriebe den (Erwerb des noch bei Österreich verbliebenen, „unerlösten" Welschtirols und der (Brenzlande um Triest mit zum Teil italienischer Bevölkerung vorzubereiten suchte. 4. Die Türkei und die Balkanvölker. Die Türkei, früher der Schrecken (Europas, war durch die Willkür Herrschaft ihrer Sultane und Paschas, durch grausame Behandlung der nicht muselmanischen Untertanen zu einem zerrütteten, sich nur noch mühsam erhaltenden, scheinbar kraftlosen Staat geworden. Sie galt als „der alte kranke Utann", der nächstens sterben werde und den die anderen zu beerben

8. Geschichte der Neuzeit - S. 41

1887 - Wiesbaden : Kunze
§. 2, 11. Der schmalkaldische Krieg. Luthers Tod. 41 Braunschweig, Glieder des schrnalkaldischen Bundes, hart bedrängte, rüsteten die Bundeshäupter ein Heer, vertrieben den gewalt-thätigen Herzog aus dem Lande und behielten es im Besitz, um den Gottesdienst nach lutherischer Weise einzurichten (1542). Als später der Herzog mit französischen Hilfsgeldern ein Heer warb und in fein Land zurückkehrte, wurde er vom Landgrafen Philipp von Hessen 1545 bei Nord heim besiegt, gefangen genommen und auf die Festung Ziegenhain gebracht. In dem nämlichen Jahre eröffnete der Papst das öfters verheißene Konzil zu Orient in Tyrol. Allein die Protestanten verweigerten die Teilnahme an demselben, weil ein Konzil, auf welchem der Papst den Vorsitz führe, um als Kläger und Richter in einer Person aufzutreten, ein unfreies, ihnen dagegen ein freies, unparteiisches, deutsches Konzil versprochen worden sei. Der Kaiser zeigte sich zwar persönlich noch immer mild gegen die Protestanten, trat aber, da er mit Frankreich und der Pforte Friede geschlossen hatte, in ein geheimes Bündnis mit dem Papste. Es war dem Kaiser daran gelegen, sein Ansehen im Reiche gegenüber den Anmaßungen und Auflehnungen der Fürsten und Städte aufrecht zu erhalten. Während Karl dies Bündnis geheim hielt, veröffentlichte der Papst eine Bulle, in welcher er allen, welche zu einem Zuge gegen die Protestanten helfen würden, einen ausgedehnten Ablaß zusicherte (1546). Luthers Tod. Luther erlebte den Ausbruch des Krieges nicht mehr. Er hatte in den letzten zwanzig Jahren seines thaten-reichen Lebens viel mit körperlichen Leiden zu kämpfen, aber den Mut nie verloren. Im Februar 1546 beriefen ihn die Grafen von Mansfeld nach Eis leben, um Streitigkeiten in ihrer Familie zu schlichten. So schwach er sich fühlte, so machte er sich doch auf, wohnte alle Tage den Sitzungen der Grafen bei und predigte noch viermal. Am Abend des 16. Februar fühlte er sich bereits so unwohl, daß er von seinem Tode redete. Am andern Morgen konnte er das Zimmer nicht verlassen; er äußerte gelegentlich: „Ich bin hier zu Eisleben geboren, wie, wenn ich hier sterben sollte?" Seine Ahnung hatte ihn nicht betrogen. Er fühlte Bangigkeit und große Mattigkeit. Als er sich zu Bette legte, gab er allen Freunden und feinen beiden Söhnen, welche fein Lager umstanden, die Hand, wünschte ihnen gute Nacht und sprach: „Betet zu unserm Herrn für fein Evangelium, daß es ihm wohlgehe; denn das Konzilium zu Trient und der leidige Papst Zürnet hart mit ihm." Schwer atmend schlief er ein, erwachte aber um 1 Uhr wieder und klagte heftig über Brustbeklemmungen. Die

9. Physische und politische Erdkunde von Asien, Australien, Afrika, Die deutschen Kolonien - S. 174

1911 - Hannover-List [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
— 174 — Erzeugnisse gelangen zur Ausfuhr? (Handel mit Deutschland.) Dazu besitzt das Land auch bedeutende Bodenschätze (Gold, Silber, Kupfer, Eisen, Salz, Schwefel, Kohlen u. a.), aber allen Ver- suchen der Europäer, den Mineralreichtum des Landes zu er- schließen, wurde mit offener Ablehnung vonseiten der marokka- nischen Regierung entgegengetreten. — Marokko ist heute der Wetter- Winkel Europas. Die Hoffnungen, welche die Mächte auf die Algeciras-Konferenz setzten, haben sich nicht erfüllt. Die Unruhen im Innern veranlaßten zunächst Frankreich, dann das begreiflicherweise

10. Von der Reformation bis zur Französischen Revolution - S. 59

1879 - Leipzig : Teubner
Karls V. Abdankung 1556. Tod 1558. 59 der blutigen Schlacht bei Sievershausen, unweit Celle (1553), in welcher Albrecht besiegt ward. Karl V. kümmerte sich nach der Flucht aus Innsbruck nicht mehr um die Angelegenheiten Deutschlands. Nur noch die Rückeroberung der lothringischen Städte, Metz, To ul und Verdun, welche Heinrich Ii. von Frankreich besetzt hatte, lag ihm am Herzen. Aber dieser Feldzug blieb ohne Erfolg. Die erwähnten Städte mit ihrem Gebiet, 50 Quadratmeilen mit 300,000 Einwohnern, blieben bei Frankreich. Das war die erste Schmälerung des deutschen Reiches an der Westgrenze, welche deutsche Fürsten schmachvoll veranlaßt hatten. Der Kaiser Karl hatte viele Hoffnungen und Entwürfe in seiner langen Regierung scheitern sehen; dies erfüllte ihn in seinem Alter, das auch durch schmerzhaftes Podagra noch heimgesucht war, mit Trauer und Schwermnth, so daß er beschloß, sich seiner schweren Kronen zu entledigen und von dem Leben zurückzuziehen. Mailand und Neapel hatte er schon im 1.1554 seinem Sohne Philipp abgetreten, im I. 1555 übergab er ihm auch die Niederlande und im I. 1556 die Krorte von Spanien, während er die deutsche Kaiserkrone seinem Bruder Ferdinand I. überließ. Darauf zog er sich in das Kloster St. Juste im westlichen Spanien zurück, wo er sich mit geistlichen Uebungen, Musik, Gartenbau und mechanischen Arbeiten beschäftigte. Eine besondere Liebhaberei war ihm die Reperatnr von Uhren, deren er viele in vollkommen gleichen Gang zu bringen suchte. Da es ihm nicht gelang, äußerte er, mit den Uhren gehe es wie mit den Menschen. Noch zwei Jahre lebte Karl M Kloster, häufig von schwermüthiger Stimmung ergriffen. Einst feierte er, fo wird erzählt, lebendigen Leibes sein Leichenbegängnis indem ei* sich in einem Sarge in die Klosterkirche tragen und ein Todtenamt halten ließ. Dabei erkältete er sich und regte seine Seele so auf, daß er schon am folgenden Tage vom Fieber ergriffen ward und nach einigen Wochen starb, im 59. Jahre seines Lebens, am 21. Sptbr. 1558. In den Tagen seiner Kraft war er ein schöner, stattlicher Mann gewesen, hellblond, mtt blauen Augen und blassem Gesichte, auf dem ein tiefer
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